International renommierte Lehrer haben Hans-Josef Knausts musikalischen Werdegang nachhaltig beeinflusst.

Durch Zsigmond Szathmáry (selbst Schüler von Helmut Walcha) wurde sowohl die Bachinterpretation geprägt, als auch die deutsche Romantik mit Liszt und Reger besonders gefördert. Darüber hinaus ergaben sich entscheidende Impulse zur Interpretation avantgardistischer Orgelmusik, als deren renommierter Interpret Zsigmond Szathmáry gemeinhin gilt.

In der Klasse von André Isoir stand vor allem die französische Klassik im Mittelpunkt; von dort wurden Querverbindungen zum Werk Johann Sebastian Bachs beleuchtet. Größtes Interesse galt daneben selbstverständlich den Werken der französischen Romantik - allen voran Franck, Widor und Vierne - sowie der klassischen Moderne mit Alain und Messiaen. André Isoir steht als Schüler von Rolande Falcinelli und Edouard Souberbielle (welcher selber Schüler von Louis Vierne war) in direkter Deszendenz zur großen französischen Orgeltradition.

Am Salzburger Mozarteum war Nikolaus Harnoncourt maßgeblich im Hinblick auf das Verständnis der Ästhetik, Interpretation und Semantik barocker Musik im umfassenden Sinne. Die natürlich übergreifenden Betrachtungen von Instrumental- und Vokalmusik vom Frühbarock bis hin zu Mozarts Werk kam Hans-Josef Knausts eigenem Interpretationsstil barocker Orgelmusik entscheidend zugute.

Studien in erweiterter Harmonielehre bei Ernst Ludwig Leitner führten zu eingehender Beschäftigung mit den Werken Hindemiths und Schönbergs. Im Rahmen dieser Studien entstanden einige Eigenkompositionen für Orgel und Chor.

In der Dirigiertechnik verdankt Hans-Josef Knaust Michael Gielen entscheidene Weiterbildung sowohl in der Schlagtechnik als auch im Hinblick auf Interpretation orchestraler Musik, genaues Aushören symphonischer Partituren sowie vertiefte Analyse der Gesamtanlage großer symphonischer Werke.